In den Anfängen des Taschendesigns nahm Jerome Leder, das für Kleider gedacht war, für seine Taschenentwürfe und stellte fest, dass die daraus entstanden sehr weichen Modelle sich einfach wunderbar anfühlten und leicht zu tragen waren. Ich fragte ihn bei einem Gespräch in seinem neuen Store in Paris, ob er nach all den Jahren immer noch an den weichen Ledermaterialien festhält und er bejahte:
„Ja, ja, richtig. Es geht darum, weiche Taschen zu machen. Nützlich zu sein, besteht auch darin, Stücke zu schaffen, die leicht sind. Sie dürfen den Körper nicht einschränken und müssen so einfach wie möglich sein. Wenn du deine Tasche sogar vergessen kannst, wenn du vergessen kannst, dass du sie trägst, ist das ein gutes Zeichen für mich. Sie ist da, um dir zu folgen. Der Star ist nicht die Tasche. Der Star bist du.“
Stets betonte Jerome, dass er Taschen macht, die den Frauen dienen sollen. Weich und leicht zu tragen, sollen sie Begleiter im alltäglichen Leben der Frauen sein. Ich fragt mich und dann auch ihn direkt, ob Frauen sich in den letzten Jahren soweit verändert haben, dass stets neue Entwürfe nötig und möglich sind. Kurz reflektiert antwortete er, dass nicht die Frauen, sondern deren Bedürfnisse sich ändern – vor allem aufgrund technischer Entwicklungen:
„Weißt du, ich habe super viel Glück, weil das Aufkommen neuer Technologien immer neue Bedürfnisse schafft. Zum Beispiel seit der Corona-Zeit arbeiten viele Menschen von zu Hause aus. Um von zu Hause ins Büro zu gehen, braucht man eine Tasche für den Computer. Das ist ein neues Bedürfnis. Ich beobachte die Frauen auf der Straße und sehe eine Frau, die eine Tasche und ihr Telefon trägt und damit ihre Schulter belastet. Ich versuche Lösung zu finden, die den Frauen helfen. Das ist meine Art, feministisch zu sein und den Frauen zu sagen, dass ich sie liebe.“
Geliebt zu werden gefällt jeder Frau und so ist es nicht verwunderlich, dass Jerome Dreyfuss Taschen inzwischen ikonisch sind und von vielen Französinnen getragen werden.